Sonntag, 30. Mai 2010

Leben und Arbeiten in Kambodscha

wenn man dies bei Google eintippt, kommt man zwangslaeufig auf die Webseite von checkfelix.com Eine kommerzielle "Reisesuchmaschine" die eigentlich nichts wirklich sucht, sondern eher durch Click und Bannerwerbung das Ziel hat die Einkuenfte von "Felix" zu vermehren.

So etwas eigentlich auch ok, wenn es ein bischen (oder auch mehr) Geld einbringt. Nur leider hat Felix nicht wirklich was gecheckt, sondern das was dann unter der Rubrik Auswandern und luxuriös Leben für nur € 350.- im Monat. Die TOP 3 Länder unter Kambodscha zu lesen steht, klingt dann so:

Leben in der Hauptstadt Phnom Penh kannst du um € 350.- . Doch mehr und mehr Ausländer kommen in die Stadt. Somit steigen im Moment die Preise. Doch wenn du deine Wohnung mit Reisenden oder Mitbewohnern teilst, dann sparst du noch zusätzlich.

Preise für Lebensmittel sind ähnlich wie in Thailand, das Essen in Restaurants kostet dich 2$ – bei Straßen ständen bzw. wenn du selbst kochst kostet es dich noch weniger. Mit dem Tuk Tuk zu fahren kostet dich nur wenige Euro am Tag. Wenn du einen sehr westlichen Lebensstil hast musst du dich eventuell umgewöhnen, denn es gibt keinen McDonalds oder Starbucks.


Das ist, wie der Englaender gepflegt sagen wuerde, schlichtweg Bullshit! Fuer 350,- Euro wird man gerade einmal ein anstaendig moebliertes Appartment in einem einigermassen bewohnbaren Stadtteil finden. Das besteht dann meist aus 1-2 Raeumen mit einer Kuechenecke (wenn ueberhaupt). Exklusive Wasser und Strom, preise hierfuer liegen mittlerweile fast auf europaeischem Niveau. Lediglich der Vorteil, das man nicht fuer das ableiten des Regenwassers zahlen muss. Das Essen in Restaurants faengt meist gerade bei 2 US$ an. Dafuer gibt es gebratene Nudeln (sogenannte Mama-Suppenpacks), Fruehlingsrollen, waesserige Suppen, Eierpfannkuchen oder Dinge welche der Europaer eher nicht essen mag. Wohlgemerkt eines dieser Gerichte pro 2,- $. Satt wird man von einem Gericht kaum werden, denn in Kambodscha sind die Portionen nicht sehr gross. Man wird also 2-3 Gerichte bestellen muessen und rechne die hoch bei 2-3 Mahlzeiten pro Tag. Dann sieht die Sache schon anders aus.

Selbst kochen kostet nicht weniger, sondern eher mehr! Deshalb essen Kambodschaner grundsaetzlich ausserhalb ihrer vier Waende. Bis man alle Zutaten zusammenhat, von denen man ohnehin einige nicht sehr lange aufbewahren kann, zahlt man ein vielfaches des Preises. Zudem ist es in Kambodscha Mode, fuer Dinge die als etwas Besonderes angesehen werden, einen besonderen Aufschlag zu nehmen. Als Beispiel: Nudeln mit Tomatensosse kosten im Supermarkt rund 3,- US$ , zubereiten und kochen muss man selbst. In jeden Restaurant kostet diesselbe Portion fix und fertig ebenfalls 3 US $. Kochen lohnt sich also nur, wenn man mehrere Leute zu versorgen hat.

Tuktuk fahren kostet nur wenige Euro pro Tag??? Sicherlich... 1-2 Kilometer in Phnom Penh kosten 1,5 bis 2 Euro. Wartet der TukTuk-Fahrer irgendwo kostet es 1,- US$ mehr. Jeder zusaetzliche Stop (zb. kurz eine Cola kaufen) kostet ebenfalls extra. Weitere Strecken in einen anderen Teil der Stadt (zb. vom Zentrum ins BKK-Gebiet) kosten dann schonmal 4-5 Euro. Abends nach Dunkelheit wird es wieder teurer. Pro Tag 1 mal hin und zurueck in der Innenstadt kosten also 3,- Euro x 30 Tage sind schonmal 90,- Euro. Also nicht unbedingt billig! Man sollte auch bedenken das eine Wohnung in den Randgebieten zwar guenstiger ist, aber das Tuktuk unter Umstaenden dann teurer als die Miete kommt.

"Wenn du einen sehr westlichen Lebensstil hast musst du dich eventuell umgewöhnen.." DAS sollte man grundsaetzlich wenn man in Asien Leben moechte. Allerdings bedeutet das fuer die normale Stadtbevoelkerung in Phnom Penh mindestens 3 x in der Woche Hamburger, Pizza und frittierte Haehnchenteile essen.

Man fragt sich wirklich, wo der Verfasser der Zeilen seine Informationen her hat. Mit Sicherheit war er nie in Kambodscha. O-Ton: "Es gibt kein MacDonalds oder Starbucks." Nein, aber Dutzende von asiatischen Fastfood-Ketten die dasselbe anbieten, inklusive KFC, Pizza-Company, Svensens, Black Canyon Coffee etc.pp. Ich habe selbst einmal gezaehlt und bin auf ueber 40 verschiedene Firmen gekommen. Die groesste LUCKY BURGER, ist ungefaehr vergleichbar mit McDonalds. Sie bietet ein umfangreiches Angebot an Fast Food, Sandwiches, Kuchen und original italienischen Kaffeespezialitaeten.
Zumindest hier stimmt eine Angabe das man fuer 2,- US$ ein kleines Fastfood Menue bekommt...

Phnom Penh ist eine der teuersten Staedte in Sued-Ost-Asien. Ab 1000,- Euro monatlich kommt man "ueber die Runden" Allerdings nicht Luxurioes! Das wuerde bei 2500,- Euro pro Monat langsam anfangen - im Appartment versteht sich. Ein entsprechendes Haus wuerde mit mindestens 2500,- US im Monat zusaetzlich zu Buche schlagen.

Highsociety Backpackers in Sihanoukville

Man glaubt es kaum. Aber so etwas scheint es zugeben. Die supercool-relaxten Backpackers von der Sorte "ich-bin-angehender-gehirnchirurg-mit-notendurchschnitt-1plus-und-ebensolchem-iq". Natuerlich ist man cool drauf und der Langzeit-Urlaub den man zeitgemaess in Kambodscha verbringen MUSS, darf natuerlich nichts kosten. Die Woche all-inklusive wenn es geht fuer 10 Dollar. Natuerlich mit Freundin, pardon Studienkollegin. Ebenfalls angehende Biologie-Professorin aus wohlhabender Familie. Supersportgestaehlter Body, jetzt im verschwitzten Boxer-T Shirt die maesige Oberweite halb heraushaengend und einem arroganten Blick drauf, der unsereins in der Entscheidung hier zu leben voll und ganz bestaetigt.

Nicht das jetzt die Vorstellung aufkommt, ich haette was gegen Backpackers. Im Gegenteil, war ich selbst einmal! Es gibt ja viele die sind ok, aber in letzter Zeit eben immer mehr die irgendwie selsam drauf sind!

Im Grunde kann jeder machen was ihm beliebt. Ich bin ja durch und durch tolerant. Was mich aber irgendwie stoert, ist, das gerade solche Leute, die so tun als waeren sie die Quintessenz der Mildtaetigkeit, Offenheit und Gleichberechtigung, nach Kambodscha scharenweise pilgern um sich mit Drogen und Alkohol vollzudroehnen um dann an der Beach wilde Bumsparties zu feiern - sich dann aber anmassen, ueber (zumeist) Single-Maenner negativ zu urteilen. Aber auch bei gemischten Paerchen kennt dieses Volk keine Zurueckhaltung. Da wird ganz unverholen in der Oeffentlichkeit lautstark hergezogen. Rassismus nennt man soetwas eigentlich! Obwohl, koennte auch Neid sein ;-)

Sowas ist UNCOOL, Leutz ;-) Macht man nicht, zumal wenn man Gast ist!

Schauen wir einfach mal, was da so passiert wenn so ein High-Class Backpacker seine Erlebnisse ins Internet stellt.

Ueberschrift: Perverse im Paradies
Das sagt eugentlich schon alles! Erstmal kommt man in Sihanoukville an, und will natuerlich in einem Bungalow an der Beach wohnen. Standesgemaess an der Serenditpity. Erst einmal beschweren das es dort ja wie an der Costa del Sol voll waere und zuviel Huetten und ueberhaupt. Dann 25 US$ fuer den Bungalow loehnen - natuerlich viel zu viel - obwohl mit 6 Leuten einziehen. Abends in das Bob Marley Cafe und hey - da fuehlt man sich erstmal wohl. Echtes Hippie Feeling mit Gras um die Birne. Da kommen dann die Insidertips das Victory-Hill ja vieel billiger ist, was ja im Grunde voelliger Bloedsinn ist, wie jeder weiss.
Aber naja, sie ziehen also um - und dann geht es erst richtig los. Dort treffen sie dann auf die PEST (wie das Gutvolk es so schoen umschreibt). PEST bedeutet naemlich Podgy European Sex Tourists. Also Amerikaner sind keine Sextouristen wie wir dann erfahren. Und Pattaya ist dann wohl der Landeplatz fuer Rudolf das Rentier mit der roten Nase!!! Voellig irre!

Schliesslich wird dem weiblichen und maennlichen Anhang schlecht, als sie am Nachbartisch ein paar aeltere Herren mit ihren Khmerfreundinnen (alter 16-19) sehen. Na, wahrscheinlich haben sie eine Ausweiskontrolle durchgefuehrt, das sie das als Dooftouris die gerade einige Wochen in Asien herumgereist sind, festgestellt haben. Obwohl manchmal nicht einmal Khmers selbst genau von ihrem Gegenueber das genaue Alter schaetzen koennen.

O-Ton
"I go up to him and tell him I can’t stay here a minute longer, its making me feel physically sick."
Dann wollen wir einmal hoffen, das sie das getan haben und nie mehr wiederkommen. Denn ich glaube das ist fuer alle Beteiligten und Kambodscha im Besonderen das Beste!

Nachlesen kann man das Ganze auf http://www.travelpod.com/travel-blog-entries/thegaddabouts/1/1266928905/tpod.html

Dort gibts dann auch supercoole Bilder inkl. Selbstdarstellung der Highsociety-Backpackers